Antrag der Grünen für Elektroauto Ladeinfrastruktur in Tornesch stößt auf Widerstand.

Elektroautos an Ladestation auf Firmengelände im Gegenlicht – Electric Car at Charging Station

Elektromobilität wird in den kommenden Jahren einen zunehmenden Stellenwert haben. Die Bundesregierung hat als Ausbauziel für 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge benannt. Das entspricht 25% der Personenkraftwagen. Gerade vor dem Hintergrund der höheren Treibstoffkosten ziehen viele Menschen den schnellen Wechsel auf ein Elektroauto in Betracht. Als Hinderungsgrund werden oft fehlende Lademöglichkeiten berichtet.

Die Fraktion Bündnis 90 die Grünen hat im Bau- und Planungsausschuss am 26.09. beantragt die Stellplatzsatzung der Stadt Tornesch an dieses Bedürfnis anzupassen, damit bei Neubauten vor allem für Mieter*innen verpflichtend eine Lademöglichkeit zur Verfügung steht schlagen die Grünen vor für Wohngebäude künftig jeden Stellplatz mit einer sogenannten Wallbox auszustatten. Damit Eigenheimbesitzer nicht über Gebühr belastet werden schlägt die Fraktion vor, diese Regel erst ab dem dritten verpflichtenden Stellplatz anzuwenden.

Die Fraktion schlägt außerdem vor bei Gewerbegebäuden und Einkaufsmärkten jeden 6. Stellplatz mit einer Ladestation auszustatten, um die Hürden für die Benutzung von Elektro-Autos auch am Zielort abzubauen.

Damit dies nicht an den nötigen Leitungen scheitert hat der Bundestag bereits Anfang 2021 das Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität beschlossen. Darin ist vorgesehen, dass jeder Stellplatz an einem Wohngebäude und jeder dritte Stellplatz an einem Gewerbegebäude mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet ist.

Gegenwind bekam der Antrag vor allem aus der CDU-Fraktion. Bedenken äußerten die Ratsleute vor allem, dass die Leitungs-Infrastruktur nicht für die geforderten zusätzlichen Ladestationen ausreichen würde.

„Bis 2030 sind es nur noch 8 Jahre.“ stellt Fraktionsvorsitzende Ann-Christin Hahn der Grünen-Fraktion fest. „Wir nehmen die Bedenken hinsichtlich der Anschluss-Leistung ernst. Wenn die Leitungsinfrastruktur heute die Anforderung nicht erfüllt, ist jetzt die richtige Zeit die Weichen zu stellen. Noch haben wir die Chance eine Vorreiter-Rolle einzunehmen, insofern sollten wir mit Tornesch-Energie daran arbeiten dies möglich zu machen.“

Ann-Christin Hahn

Die Grünen möchten im Weiteren gemeinsam mit der Verwaltung und den anderen Fraktionen nach mehrheitsfähigen und technisch umsetzbaren Lösungen suchen, um in Tornesch rechtzeitig eine zukunftsfähige Ladeinfrastruktur aufzubauen.