Planung für zeitgemäßen Neubau der Johannes-Schwennesen-Schule beginnt

Da irrten die vermeintlichen Schulexperten der Tornescher CDU, in von ihnen lancierten Zeitungsartikeln in den Uetersener Nachrichten und dem Hamburger Abendblatt ließen sie verkünden: „Johannes-Schwennesen-Schule vor dem Aus!“. Das Gegenteil ist richtig, durch gemeinsamen Beschluss von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP in der Tornescher Ratsversammlung vom 14.12.2021 wurden die Weichen für die Planung eines Neubaus der Schule gestellt. Dieser Neubau wird zwei Probleme lösen:

  1. Er wird den durch Gutachten belegten bevorstehen Mangel an Grundschulplätzen in der wachsenden Stadt Tornesch beseitigen.
  2. Er wird Räume zur Verfügung stellen, die es dem höchst engagierten Team der Schule möglich macht, den pädagogischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts an Schule und Betreuung gerecht zu werden.

Der unter Denkmalschutz stehende Altbau der jetzigen Johannes-Schwennesen-Schule ist von außen sehr schön anzusehen, weist aber innen eine Struktur auf, die es nicht möglich macht, ihn für die schulischen Anforderungen der nächsten Jahrzehnte zu „ertüchtigen“ (beliebter CDU-Begriff).

Aus dem Bericht der Tornescher Verwaltung im Ausschuss Jugend, Soziales, Sport, Kultur und Bildungswesen vom 03.06.2019:

Die Verwaltung berichtet, dass an der JSS die Klassenräume klein sind, ein Fahrstuhlbau nicht möglich ist, der Altbau nicht barrierefrei ist, an den Altbau durch den Denkmalschutz nicht angebaut werden kann und ein Anbau an den Bau aus den siebziger Jahren zu viel an Schulhoffläche wegnehmen würde. Insgesamt sei die JSS nicht für die aktuelle Schüler*innenzahl ausgelegt.

Nun drängt die Zeit, stellt die CDU-Herrenrunde in der Zeitung erschrocken fest. An der Johannes-Schwennesen-Schule sind zum Sommer 2022 mehr Schüler*innen angemeldet als aufgenommen werden können, da durch fehlende Räume nur zwei 1. Klassen gebildet werden können.

Diese Feststellung der CDU stimmt, hätte aber vermieden werden können. Schon am 20.05.2019 hat Bündnis 90/Die Grünen als Reaktion auf ein vorliegendes Gutachten zur Entwicklung der Schüler*innen Zahlen in Tornesch die Planung eines weiteren Grundschulstandortes in Tornesch gefordert. Den Tornescher Grünen war dabei besonders wichtig, dass durch die begrenzte Aufnahmekapazität der Johannes-Schwennesen-Schule (zweizügig mit ca. 200 Schüler*innen) die Fritz-Reuter-Schule nicht zu einen Riesengrundschule mit bis zu 600 Schüler*innen anwächst. Am 08.06.2020 stellte Bündnis 90/Die Grünen erneut einen Antrag auf Einrichtung von in der Schüler*innenzahl und Ausstattung gleichwertiger Grundschulstandorte.

Alle Anträge wurden mit den Stimmen der CDU abgelehnt. Die CDU glaubte, dass es sich bei steigenden Schüler*innenzahlen nur um einen punktuellen Anstieg mit baldigem Rückgang handeln würde. Die Lösung war für die CDU, wie zum Beispiel im Protokoll der Schulausschusssitzung vom 11.11.2019 nachzulesen, ein Ausbau der Fritz-Reuter-Schule auch durch das Aufstellen von Klassencontainern. Hier zeichnete sich die von den Tornescher Grünen befürchtete Riesenschule schon ab. Allein der Gedanke, dass dann mit über 450 Schüler*innen in der Nachmittagsbetreuung zu rechnen wäre, zeigt wie absurd diese Idee war. Noch in der Ausschusssitzung vom 07.09.2020 lehnt es die CDU durch ihren Fraktionsvorsitzenden Herrn Radon ab, sich bei der Schulbedarfsplanung die Hilfe externer Fachleute zu holen.

Zitat aus dem Protokoll: Herr Radon und die CDU-Fraktion halten ein Gutachten für den falschen Weg und befürworten stattdessen eine Bedarfsplanung in Eigenregie und darauf basierend eine kurzfristige, bedarfsgerechte und kostengünstige Lösung ohne Schaffung einer neuen oder dritten Schule.

Hier zeigte sich erneut, dass die CDU ihre Fachkompetenz im Bereich Schule deutlich überschätzte und mit dem Wort „kostengünstig“ noch im Herbst 2020 Containerlösungen einer Schaffung modernen Schulraums vorzog.

Erst nachdem am 30.08.2021 Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP einen gemeinsamen Antrag auf Planung eines Neubaus der Johannes-Schwennesen-Schule mit ihrer Mehrheit gegen die Stimmen der CDU auf den Weg brachten, schwenkte die CDU von der Idee der Erweiterung der Fritz-Reuter-Schule um auf die Idee die Johannes-Schwennesen-Schule durch einen Zubau auf der anderen Seite der Straße „Am Schützenplatz“ zu erweitern. Dies war der erste konkrete Vorschlag der CDU in drei Jahren Schuldiskussion. Er löst die oben beschriebenen Probleme im alten Teil der Johannes-Schwennesen-Schule aber nicht und wurde von der Verwaltung so kommentiert:

Frau Kählert merkt an, dass durch einen Zubau auf der anderen Straßenseite die Sicherheit der Kinder gefährdet ist. Außerdem müssen die Lehrer*innen täglich zwischen den Gebäuden pendeln, welches sehr zeitintensiv ist. Durch die Trennung in zwei Schulstandorte ist eine doppelte Zahl von Funktionsräumen einzuplanen (Ausschuss JSSKB vom 10.11.2021).

So steht die Tornescher CDU seit 2019 als stärkster Bremser und nicht als Retter der Tornescher Schulentwicklung dar. Sie hat mit dazu beigetragen, dass Tornesch drei Jahre in der Planung eine Schulerweiterung verloren hat und sollte sich jetzt nicht über den entstandenen Zeitdruck beschweren.

Zur Nachnutzung der alten Johannes-Schwennesen-Schule hat Bündnis 90/Die Grünen, anders als in den o.g. Zeitungsartikeln dargestellt, durchaus Ideen entwickelt:

Der neuere Anbau der JSS mit seiner Mensa und dem Schulhof wäre ein guter Ort für eine weitere KiTa in Tornesch, denn fehlende KiTa-Plätze sind ja ein weiteres Problem bei der Infrastrukturentwicklung des wachsenden Tornesch. Der Altbau könnte ein Heim für die VHS oder Treffpunkt für die Tornescher Kulturszene werden.

Autoren: Lars Janzen (Ratsherr; Bündnis90/Die Grünen), Hans-Jürgen Brede (Ratsherr; Bündnis90/Die Grünen)