Habeck: Mehr Schiene bedeutet mehr Attraktivität

Mit unserem Gast Robert Habeck und dem Uetersener Bürgermeisterkandidat Thorsten Berndt haben wir als Kreisfraktion am 09.Juli 2020 eine Großbaustelle der Verkehrspolitik im Kreis Pinneberg und in SH besucht, Stichwort “Drittes Gleis”…

Zuerst ging es auf dem Nadelöhr von Bahnhof Tornesch nach Uetersen mit dem Bus entlang an dem alten Gleis, das – geht es nach den GRÜNEN – ein zentraler Baustein bei der Verkehrswende im Kreis Pinneberg sein sollte.

Thorsten Berndt und Robert Habeck im ÖPNV 6661 auf dem Weg nach Uetersen

Für die Grünen auf Landes- und Bundesebene ist die Verkehrswende ohne die Starke Schiene ebenfalls nicht zu realisieren. Andreas Tietze, MdL, betont: “Das Schienengutachten ist beauftragt und untersucht auch die S4 West, die wir begrüßen. Sie entlastet den Knoten Hamburg, nutzt den Pendlerinnen und Pendlern im Hamburger Rand. Und durch die veränderten Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten gibt der Bund jetzt erhebliche Unterstützung.”

Für Kreistagsabgeordnete Nadine Mai, die auf der Strecke pendelt, ist die nicht endende Diskussion um das Dritte Gleis ein Beispiel für die jahrelange Fehlplanung der Bundesregierung: “Im Bundesverkehrswegeplan ist weder der Schwerpunkt Elmshorn, noch die Reaktivierung von Uetersen ein Thema, stattdessen wird auf die Erweiterung der Autobahn gedrungen. Eine ernst gemeinte Verkehrswende kann nur mit Investitionen in Bahn und Bus gehen. Wir hoffen daher auf ein Umdenken des Verkehrsministeriums!”

Robert Habeck und Nadine Mai am Tornescher “Mahnmal für das Dritte Gleis”

Mit der Planung einer S4 West von Hamburg nach Elmshorn wäre auch eine ‘geflügelte’ Verbindung direkt nach Uetersen möglich. Dazu betont Thorsten Berndt: “Dies ist nicht nur für Pendler*innen wichtig, sondern könnte, in Kombination mit einer attraktiven Innenstadt für Fußgänger und den schönen Lagen am Stichhafen, am Kloster sowie am Rosarium, auch eine Belebung der lokalen Wirtschaft, der Gastronomiebranche und des Einzelhandelns provozieren.”

Auch eine Anbindung des Umlandes in der Marsch und im Amt Pinnau soll durch den Schienenverkehr gelingen, durch eine kluge Kombination von verschiedenen Mobilitätsinstrumenten, wie Buslinien, Radverkehr, Sharing, On Demand – Systemen. Jens Clausen aus der Grünen Kreistagsfraktion Pinneberg steht dazu bereits im Dialog: “Aktuell arbeitet der Kreis, vertreten durch Politik und Verwaltung, und Experten der TU Harburg an einem Pilotprojekt, das anhand des Bereichs Uetersen-Tornesch Konzepte für einen guten Verkehrsmix in Richtung Klimaschutz und Teilhabe entwickelt. Hierfür spielt die Schiene mittelfristig eine zentrale Rolle. Kurzfristig können Busse eine klimaschonende Alternative sein.”

Zur Debatte über die Wiedereröffnung von stillgelegten Bahnlinien ergänzt der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Steffen Regis: “Mit den Initiativen zur Reaktivierung von Bahnstrecken ist die Landesregierung auf dem richtigen Kurs. Die Pendler*innenströme von und nach Hamburg gehören auf die Schiene.” Mit Unterstützung durch den Bundesvorstand der GRÜNEN können die Lokalpolitiker ebenfalls rechnen, “Die Verkehrswende und die Region braucht Initiativen wie diese.”, so Robert Habeck.