Neubau der Johannes-Schwennesen-Schule jetzt!

Das fordern wir von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN.

Das Fundament guter Bildung wird in der Grundschule gelegt. Im Kreis Pinneberg verlässt jedes zwölfte Kind die Schule ohne Abschluss. Das darf uns nicht egal sein!

Die Johannes-Schwennesen-Schule wurde vor über 100 Jahren für die Pädagogik von vor 100 Jahren erbaut und 1971 erweitert. Das von außen schöne, aber alte Gebäude birgt in seinem Inneren Räumlichkeiten, die für den Schulunterricht im 21. Jahrhundert nicht geeignet sind. Die Klassenräume sind zu klein, es fehlen Differenzierungsräume, die Schule ist nicht barrierefrei (d.h. Menschen mit Behinderungen können in der Schule nicht arbeiten oder unterrichtet werden), die Flure sind eng und dürfen für den Unterricht nicht genutzt werden und für das pädagogische Personal fehlen ausreichende Arbeits- und Rückzugsmöglichkeiten.

Alle diese Probleme sind nicht neu, sie wurden schon am 16.06.2021 in einem Gutachten der Firma Drees&Sommer dem Schulausschuss (JSSKB) dargelegt. Die Probleme werden nicht nur durch wachsende SchülerInnen-Zahlen hervorgerufen, sie sind auch dann vorhanden, wenn die SchülerInnen-Zahlen konstant bleiben, sie bleiben sogar wenn die SchülerInnen-Zahlen zurückgehen würden.

Ein Grundschul-Neubau als Ersatz für die Johannes-Schwennesen-Schule ist also unabhängig von der Entwicklung der SchülerInnen-Zahlen notwendig, um unseren Kindern und ihren Lehrkräften ein pädagogisches Umfeld zu schaffen, in dem nach dem aktuellen Stand der Pädagogik gearbeitet werden kann. Kinder verbringen heute einen viel größeren Teil ihrer Lebenszeit in der Schule als vor einigen Jahren. Dazu bedarf es eines Neubaus, der dieser Tatsache Rechnung trägt.

Die Zuständigkeiten für Schule sind breit gefächert, für die Räumlichkeiten sind wir in Tornesch selbst verantwortlich, also müssen wir uns darum kümmern.

Wie ist der Stand an der Johannes-Schwennesen-Schule?

Die aktuelle Entwicklung ist bestenfalls eine Übergangslösung. Der Schulhof der Johannes-Schwennesen-Schule wird durch das Aufstellen von vier Klassenraummodulen bei wachsenden SchülerInnen-Zahlen deutlich verkleinert und alle oben genannten Raumprobleme bleiben bestehen, d.h. die Lernsituation an der Schule verbessert sich nicht, sie verschlechtert sich.

Die Schule hat reagiert und lässt zur großen Pause nur noch die Hälfte der SchülerInnen auf den Schulhof, die andere Hälfte hat drinnen Frühstückspause. Nach der Hälfte der Zeit wird getauscht.

Vor diesem Hintergrund von einem „Schnellschuss“ zu sprechen, wenn es um das abgebrochene Verfahren zum Schulneubau geht, ist absurd. Das Verfahren war sauber und die Standortwahl war das Ergebnis aus dem Vergleich der möglichen Standorte.

Leider hat eine nicht vollständig besetzte Ratsversammlung in einem kurzfristig angesetzten Sondertermin eine Woche vor der regulären Ratsversammlung (die im Anschluss mangels beschlussreifer Themen ausgefallen ist) das Verfahren zum Schulneubau gestoppt. Dieser Verfahrensstopp ist ohne die Gefahr von Schadensersatzansprüchen der Unternehmen, die sich auf die Ausschreibungen beworben haben, nicht mehr heilbar. Alle Vorarbeiten wurden auf diese Weise wertlos gemacht, ein Neubau braucht jetzt einen neuen Start von Null aus. Die neue Schule brauchen wir trotzdem.

Was ist mit der Fritz-Reuter-Schule?

Betrachten wir auch unsere andere Grundschule, die Fritz-Reuter-Schule. Der Schulbau stammt aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts und ist damit auch keine Grundschule nach aktuellem Standard mehr.

Aber das Gebäude hat Umbaupotenzial: Man könnte einige Klassenräume zu den Fluren öffnen und so moderne Lernlandschaften ermöglichen oder aus einem Klassenraum zwei Differenzierungsräume machen, um so die individuelle Förderung für alle SchülerInnen möglich zu machen. Diese Maßnahmen würden allerdings die Zügigkeit (Anzahl der Klassen einer Jahrgangsstufe) der Fritz-Reuter-Schule verringern und setzen daher einen Neubau der Johannes-Schwennesen-Schule voraus.

Fazit

Mit dem Hoffen auf sinkende SchülerInnen-Zahlen sind die Tornescher Grundschulprobleme also nicht zu lösen. Verlässliche Prognosen über die Entwicklung der SchülerInnen-Zahlen sind nach Aussagen des Schulrates Herrn Hesse im Schulausschuss über mehr als 5 Jahre nicht möglich. Sie sind daher für die Planung von Schulraum nur bedingt hilfreich, da Schulbau natürlich für viel längere Zeitperioden bestand haben muss. Angesichts der jüngst beschlossenen Wohnungsbauvorhaben und der beginnenden Planung für die Tornescher Mitte ist mittelfristig kaum mit weniger GrundschülerInnen zu rechnen.

Damit Schule für alle Kinder zum Erfolg führt, damit Tornesch nicht immer wieder, wie in den letzten Jahren, vor dem Problem steht, seinen Grundschulkindern keine modernen und zukunftsweisenden Schulplätze anbieten zu können, kann es nur heißen:

Neubau der Johannes-Schwennesen-Schule jetzt!